Stadt Ditzingen

Seitenbereiche

Volltextsuche

Schriftgröße Schriftgöße
Navigation
112

Freiwillige Feuerwehr Ditzingen
Münchinger Straße 40
71254 Ditzingen

Seiteninhalt

Technische Hilfeleistung

Einer unserer Schwerpunkte

Im „Wörterbuch für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe“ werden mit dem Begriff „Technische Hilfeleistung“ alle Tätigkeiten zusammengefasst, die durch Explosionen, Unfälle, Überschwemmungen und ähnliche Ereignisse für Menschenleben und Sachwerte erforderlich werden. Seit Ende des 20. Jahrhunderts bilden solche Einsätze den Schwerpunkt der Feuerwehrtätigkeit.

Hydraulischer Rettungssatz

Spreizer 
Der Spreizer wird innerhalb der Feuerwehr Ditzingen in zwei Größen mit unterschiedlicher Spreizweite und Spreizkraft (an der Spitze 30 kN bzw. 45 kN) eingesetzt. Er dient vornehmlich zum Öffnen verklemmter Autotüren, zum Wegziehen von Lenksäulen und zum Anheben von Lasten.

Rettungsschere 
Mit der Rettungsschere werden Tür- und Dachholme, Rohre, Rund- und Flacheisen bis zu gewissen Querschnitten geräuscharm durchtrennt. Lediglich gehärtete Bau- oder Maschinenteile wie Achsen, Lenksäulen oder Stabilisatoren verbieten den Einsatz der Rettungsschere.

Rettungszylinder 
Der Rettungszylinder wird in verschiedenen Ausführungen (30 bis 160 cm) zum Drücken, Ziehen, Abstützen oder Aussteifen eingesetzt werden. Dabei wird eine Druckkraft von mindestens 60 kN garantiert. Eine Übersicht zeigt die verschiedenen Rettungszylinder der Abteilung Ditzingen.

Besondere Einsatzsituationen:

PKW in Dachlage (1)

PKW in Dachlage (2)

PKW in Seitenlage

Abstützsystem

Zur Ausstattung des Ditzinger Rüstwagens gehört ein universelles Stabilisierungssystem der Firma Weber-Hydraulik. Das Abstützsystem ermöglicht die Sicherung von Unfallfahrzeugen, bei denen die technische und/oder medizinische Rettung durch die instabile Lage des Wagens eine Zusatzgefahr für Unfallopfer und Hilfskräfte darstellt. Es kann an Personenwagen, Kleinbussen oder LKW-Kabinen eingesetzt werden und erlaubt selbst in komplizierten Lagen eine sichere Stabilisierung in wenigen Minuten. Je nach Einsatzlage lässt sich die Stabilität durch das Anbringen von zwei oder drei stufenlos verstellbaren Stützen mit Gurtbändern erreichen Das System nutzt dabei die Eigenmasse des zu stabilisierenden Fahrzeugs. Gurtbänder, Stütze und Fahrzeug bilden hierbei ein Kräftedreieck. Auf der Seite, auf der gearbeitet wird, befindet sich nur eine Stütze. Diese kann mit Hilfe eines Spezialmessers in der Motorhaube fest verankert werden. Anstelle einer vierten Stütze verhindert ein Keil das Wegrutschen oder Abdrehen des Unfallfahrzeugs.

Hochdruck-Hebekissen

Hochdruck-Hebekissen sind pneumatisch betriebene Rettungsgeräte, mit denen Angriffs und Rettungswege geschaffen sowie eingeklemmte Personen befreit werden können.Die Luftheber erreichen eine Höhe von maximal 40cm, sie können mit großer Kraft jeweils Lasten bis zu 680 Kilo-Newton (etwa 68 Tonnen) anheben. Die Kissen gibt es in unterschiedliche Größen, sie werden von einer Druckluftflasche versorgt und habe einen Betriebsdruck von 8 bar. Mit einem Druckminderer, Spezialschläuchen und einem Steuergerät lässt sich das Anheben bzw. das Absenken der Last einfach und präzise durchführen. Drucklos haben die Hebekissen eine Höhe von 25mm, sie lassen sich dadurch problemlos im Fahrzeug lagern und im Einsatz schnell unter das zu hebende Objekt schieben.

Video über einen fehlerhaften Hebekissen-Einsatz

Schneiden und Trennen

Zum Schneiden, Trennen und Sägen stehen der Feuerwehr zahlreiche Gerätschaften zur Verfügung. Die Werkzeuge kommen zur Rettung und Bergung bei Verkehrs- oder Bauunfällen zum Einsatz, aber auch bei Brandeinsätzen spielen sie beim Schaffen von Zugangs- oder Ventilationsöffnungen eine wichtige Rolle.

Kettensäge und Elektrokettensäge
Zur Beseitigung umgestürzter Bäume, zum Durchtrennen von Dachbalken oder zum Freilegen von Brandnestern oder zur Herstellung von Abstützungen und Aussteifungen gehören Kettensägen zur Grundausstattung einer Feuerwehr. Wegen des hohen Gefährdungspotentials dürfen Motorsägen nur von Feuerwehrangehörigen mit einer entsprechenden Zusatzausbildung eingesetzt werden.

Rettungssäge
Die Ret­tungs­ket­ten­säge ist eine han­del­sübliche Ket­ten­säge mit spezieller Hartmetallkette. Sie eignet sich damit zum Durchtrennen von Met­all­blechen, Holzschalungen oder Holzbalken mit Nägeln, Schrauben, Plex­i­glas, Däm­m­ma­te­r­ial oder Sicher­heits­glas. Ein Tiefen­be­gren­zer ermöglicht die exakte Einstellung der Schnitt­tiefe.

Säbelsäge
Die Säbel­säge ist eine handge­führte Elek­trosäge, die sich zur Beseit­i­gung kleinerer Hin­dernisse eignet. Je nach Auswahl des Säge­blatts lassen sich damit Met­alle, Kunst­stoffe oder Holzteile durchtren­nen. Die Säge kommt in erster Linie an schwer zugänglichen Stellen zum Einsatz.

Motortrennschleifer
Das Hochleistungs-Trennschleifgerät des Rüstwagens ist mit einer Leistung von 4,8kW im Vergleich zu herkömmlichen,  elektrischen Trennschleifern deutlich leistungsfähiger und flexibler. Er kommt bei Verkehrsunfällen (Durchtrennen von Leitplanken oder Fahrzeugteilen) oder bei der Öffnung von Angriffswegen (Gitterstäbe, Vorhängeschlösser, Scharniere) zum Einsatz. Bei entsprechender Einsatzlage können auch Trennscheiben für Gestein, Beton oder Asphalt eingesetzt werden.

Plasmaschneid­gerät
Mit dem Plasmaschneidgerät lassen sich nahezu alle leitfähigen Metalle durchtrennen, Arbeits- oder Verkehrsunfälle gehören zu den klassischen Anwendungsbereichen des Gerätes. Beim Plasmaschneiden wird Druckluft mit hoher Geschwindigkeit ausgeblasen. Gleichzeitig wird ein elektrischer Lichtbogen zwischen einer Elektrode und dem Material erzeugt. Das Gas wird ionisiert verwandelt sich in Plasma. Dieses Plasma ist heiß genug, um Metall zu schmelzen. Der Druckluftstrahl bläst das geschmolzene Metall aus dem Schnitt heraus.

Kurzvideo Plasmaschneidgerät

Rettung aus Gruben und Schächten

Während die Rettung aus Höhen durch die Einsatzmöglichkeiten einer Drehleiter etabliert ist, stellt die Menschenrettung bei Tiefbauunfällen die Feuerwehr oftmals vor unerwartete Probleme. Eine Variante der Rettung aus Gruben zeigt der dokumentierte Übungseinsatz der Ditzinger Feuerwehr. Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten erfolgt die Rettung nach Möglichkeit bei horizontaler Lagerung des Patienten. 

Beim wachen und kooperativen Patienten ist auch eine vertikale Rettung in Betracht zu ziehen. 

Kurzvideo Vertikale Rettung aus Gruben

Zugeinrichtungen

Zum Ziehen schwerer Lasten kann die Feuerwehr Ditzingen auf zwei Systeme zurückgreifen. Festinstalliert verfügt der Rüstwagen über eine hydraulische Zugeinrichtung der Firma Rotzler Treibmatic. Die Nennzugkraft beträgt 50 kN (ca. 5 Tonnen), durch den Einsatz von Umlenkrollen kann mit entsprechend größer Kraft gezogen werden.

Als mobile Zugeinrichtung wird der Mehrzweckzug mitgeführt. Mit dem Hebezug können Zugkräfte bis zu 32kN aufgebracht werden, ein Scherstift verhindert noch höhere Zugkräfte. Die Fixierung des Zugseiles durch zwei Klemmbackenpaare wird bei mit zunehmernder Last verstärkt.